Trotz einer allerdings letztlich leistungsgerechten Niederlage konnte die Fußballerinnen des TSV Crailsheim mit zumindest etwas fröhlichen Gesichtern die anschließende Weihnachtsfeier genießen. Anders als in der Vorsaison dürfte es diesmal schließlich nicht mehr viel zu zittern geben, 17 Zähler bei noch zehn ausstehenden Partien beträgt bereits der Vorsprung auf die abstiegsgefährdete Zone.

„Bis auf die Punktausbeute der letzten drei Spiele bin ich sehr zufrieden wie es gelaufen ist“, zieht  TSV-Coach Edgar Klärle ein durchaus positives Fazit. „Wir hätten zwar den ein oder anderen Zähler mehr holen können, aber wenn man unsere Verletztenliste anschaut, war zum Schluss nicht viel mehr drin.“

Gäste beginnen druckvoll

Stark begannen die Alberweilerinnen und schnürten die Heimelf mit ihrem temporeichen Kombinationsfußball förmlich in ihrer eigenen Hälfte ein. So war es auch wenig verwunderlich, dass die quirlige  Ecem Kumert nach einer schönen Ballstafette bereits nach acht Minuten zur Führung für den Tabellendritten traf. Mitte des ersten Durchgangs hatte Victoria Stvoric gar das 0:2 auf dem Schlappen, doch TSV-Torfrau Nadine Steiner reagierte glänzend gegen den Schuss aus kurzer Distanz.

Erst danach fanden die Gastgeberinnen langsam in die bis dahin höhepunktarme Partie und gestalteten sie nun offener. TSV-Stürmerin Sophia Klärle war es vorbehalten, ihre engagierte Leistung mit dem Ausgleichstreffer zu belohnen. Sie stand goldrichtig als Gästetorfrau Melanie Geiselhart einen strammen Schuss von Bianca Uhl nur nach vorne abklatschen konnte. Kurz vor der Halbzeitpause aber noch einmal eine gefährliche Szene, doch der Freistoß von Ecem Kumert ging knapp über das TSV-Gehäuse.

Alberweiler legt nach

Wie im ersten Durchgang kamen die Gäste druckvoll aus der Kabine und erzielten schnell ihren zweiten Treffer an diesem eiskalten Wintertag. Die gerade eingewechselte Nina Seitz schloss einen mustergültigen Konter zur zu diesem Zeitpunkt verdienten Gästeführung ab. Kurz darauf beinahe die gleiche Szene wie beim 1:2, doch diesmal scheiterte Seitz an der gut aufgelegten Crailsheimer Torfrau.

Das war dann aber der Weckruf für die stärkste Phase der Crailsheimerinnen. In der 56. Minute scheiterte Sophia Klärle freistehend an der Gästekeeperin. Der TSV drängte nun auf den Ausgleich und hatte deutlich mehr Ballbesitz, doch der letzte Pass war meist zu ungenau, um für mehr Torgefahr zu sorgen.

Eine dicke Chance vergab Maren Schmitt in der 65. Spielminute, ihr Drehschuss vom Elfmeterpunkt verfehlte nur um Zentimeter sein Ziel.  Praktisch im Gegenzug dann aber Freistoß für Alberweiler, Nina Seitz traf jedoch nur die Latte.

Zehn Minuten später ein Torschuss von Anna Horwarth, den die Gästetorfrau gerade noch zur Ecke klären konnte. Daraus resultierte eine Doppelchance, die zum Ausgleich hätte führen können – ja sogar müssen. Nach einem Durcheinander im Strafraum konnte eine Gästespielerin den Ball gerade noch knapp vor der Linie klären, aber nicht weit genug. Den Nachschuss aus kürzester Distanz hielt Alberweilers Torfrau mit einer Blitzreaktion.

Das wäre das 2:2 gewesen. Doch wie so oft im Fußball, vergebene Möglichkeiten rächen sich auf der anderen Seite. Erneut war es Seitz die einen schnellen Konter zum 3.1 mit einer tollen Direktabnahme abschloss. Die Partie war entschieden und anschließend passierte nicht mehr viel auf beiden Seiten.

„Der Gegner war heute besser und hat deshalb verdient gewonnen“, gab sich Edgar Klärle letztlich als fairer Verlierer. „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir zu wenig gemacht, die zweite war dann besser.“ Dennoch ärgerte er sich ein wenig, dass aus der riesigen Doppelchance in der 75. Minute nicht mehr dabei herausgekommen ist. „Dann hätten wir heute vielleicht doch noch einen Punkt gegen einen starken Gegner einfahren können.“

Jetzt ist der TSV-Coach erst einmal froh, dass auch für die Crailshemerinnen die lang ersehnte Winterpause beginnt. „Ich hoffe, dass bis zum Frühjahr einige verletzte Spielerinnen wieder fit sind und dann bin ich mir sicher, dass wir noch einige Punkte holen werden.“

Bericht: Ralf Mangold, Hohenloher Tagblatt

Bild: Uwe Stöffler


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